„SiNN Mainz Open“ stocken auf

In seiner fünften Auflage wird das Tennisturnier des TSC Mainz erstmals als A-3-Turnier mit 10.000 Euro Preiseld ausgerichtet. Die Veranstalter sind zuversichtlich, dass am als Termin vorgesehenen dritten Augustwochenende tatsächlich wieder gespielt werden darf.

Titelverteidigerin Lea Gasparovic hat bereits für die „SiNN Mainz Open“ im August zugesagt. | Peter H. Eisenhuth

Dass Optimismus gegen Corona hilft, ist noch nicht hinreichend wissenschaftlich erwiesen. Schaden kann er jedenfalls nicht, finden die Verantwortlichen des TSC Mainz. „Die Zuversicht darf man sich nicht nehmen lassen“, sagt Urs Kern, der für die Finanzen zuständige Vizepräsident des Tennisvereins vom Ebersheimer Weg. Und liefert damit eine Begründung dafür, dass der Klub für die Zeit vom 21. bis 23. August die fünfte Auflage seines Tennisturniers plant, das wie im vorigen Jahr unter dem Titel „SiNN Mainz Open“ firmiert; das Modehaus hatte sich 2019 als Hauptsponsor die Namensrechte für drei Jahre gesichert.

Auch Kerns sein Vizepräsidentenkollege Hans Beth blickt hoffnungsvoll nach vorne: „Ich sehe immer das drei Viertel volle Glas“, sagt der ehemalige Bänker und langjährige Basketballtrainer. „Ich habe Krisen ab der Börse erlebt, im Sport sowieso. Die derzeitige Situation ist zwar für uns alle etwas ganz Neues, aber auch das werden wir überstehen.“ Und auf dem Weg zurück in die Normalität sei das dritte Augustwochenende vielleicht kein ganz ungünstiger Termin.

Reizvoll ist die Veranstaltung allemal – noch reizvoller als in den vergangenen Jahren. Denn was 2016 als reines Nachwuchsturnier begann und von 2017 an mit Damen-, Herren- und Jugendkonkurrenzen ausgetragen wurde, hat jetzt den Aufstieg vom A4- zum A3-Turnier geschafft. Was dafür erforderlich war? „Ganz lapidar gesagt: ein höheres Preisgeld“, erläutert Kern. Und so sollen in diesem Jahr 10.000 statt bislang 6000 Euro ausgeschüttet werden.

Zum Fünfjährigen den nächsten Schritt

Der Landesverband musste der höheren Einstufung zwar zustimmen, angesichts der finanziellen Aufstockung und der Vorarbeit, die der TSC bei den bisherigen Mainz Open geleistet hatte, war dies kaum mehr als eine Formalie. „Wir haben vier Jahre sehr gut gearbeitet und jedes Mal ein bisschen was draufgesetzt, sowohl organisatorisch als auch vom spielerischen Niveau her“, sagt Beth. Zum Fünfjährigen wollten die Verantwortlichen jetzt den nächsten Schritt machen.

Die Entscheidung für ein A-3-Turnier sei im Dezember gefallen; von einer Corona-Pandemie ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand etwas. „Viel mehr geht gar nicht“, sagt Urs Kern. „Das Damenturnier des TC Weiler ist ein A-2-Wettbewerb, ansonsten gibt es in Rheinland-Pfalz nur noch ein weiteres A-3-Turnier in Simmern.“ Dabei handele es sich allerdings um eine reine Herrenkonkurrenz. Mit ihrem Angebot für Männer, Frauen und mehrere Jugendklassen haben die Mainzer im Land ein Alleinstellungsmerkmal – und selbst bundesweit gebe es diese Kombination nur noch zweimal.

Titelverteidigerin hat zugesagt

Schon in den zurückliegenden Jahren erfreuten sich die Veranstalter an einer für die A-4-Kategorie überdurchschnittlichen Qualität der Teilnehmerfelder, und wer an den Mainz Open teilnahm, zeigte sich vom Ambiente und der Betreuung durch den Klub in der Regel begeistert. Entsprechend können sie beim TSC darauf setzen, dass angesichts der höheren Klassifizierung noch mehr Spielerinnen und Spieler melden werden, die unter den Top 50 oder 100 in Deutschland stehen. Zumal die Lust auf Turniere, sollte denn im August tatsächlich gespielt werden dürfen, nach der langen Zwangspause besonders ausgeprägt sein dürfte.

Titelverteidigerin Lea Gasparovic habe jedenfalls schon zugesagt, berichtet Hans Beth. Die Aachnerin muss in jedem Fall kommen – schließlich hat sie den 2019 gewonnenen Heiner-Dammel-Gedächtnispokal, einen Wanderpokal, bei sich zu Hause stehen.

An DTB-Entscheidung orientieren

Urs Kern setzt darauf, dass die von Ländern und Gesundheitsbehörden vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen nach den Sommerferien nicht mehr im derzeitigen Umfang gelten werden. „Ich glaube nicht, dass dann schon wieder Großveranstaltungen erlaubt sind“, sagt er, „aber es wird sicher schrittweise Lockerungen geben. Und die Mainz Open sind ja kein Grand-Slam-Turnier, zu dem Tausende Zuschauer strömen.“

Letztlich werde sich der TSC an der Vorgabe des Deutschen Tennis-Bundes orientieren, der zunächst bis 8. Juni jeglichen Spielbetrieb ausgesetzt und die Bundesligasaison komplett gestrichen hat. Ein Turnier ohne Zuschauer kann Kern sich nicht vorstellen, er rechnet aber auch nicht damit, dass der Verband solche Zwischenlösungen ins Auge fasst. „Entweder der DTB sagt, solche Turniere dürfen stattfinden, oder er sagt nein. Das wird eine klare Entscheidung.“

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