Sinja Kraus will zurück in Tennis-Weltrangliste

Die Punkte, die Sinja Kraus 2018 für die WTA-Rangliste erspielt hat, zählen im neuen Punktesystem nichts mehr. Künftig muss sie bei 25.000-Dollar-Turnieren Erfolge erzielen.

TSC-Spielerin Sinja Kraus will den Sprung zu 25 000-Dollar-Turnieren schaffen. Archivfoto: Edgar Daudistel

Es war einer der größten Erfolge von Tennisspielerin Sinja Kraus im Jahr 2018. Dank starker Leistungen bei internationalen Turnieren schaffte die 16-jährige Spielerin des TSC Mainz den Sprung in die Weltrangliste. Auf Position 811 war sie im Ranking eingestiegen, unter anderem, weil sie ein 15 000-Dollar-Turnier im türkischen Antalya gewonnen hatte.

Doch seit Jahresbeginn wird im Welttennis nach einem neuen System gespielt. Weltranglistenpunkte gibt es erst bei Turnieren der 25 000-Dollar-Kategorie. Bei kleineren Events wird nur noch um sogenannte ITF-Punkte gespielt. Und wer sich in dieser neuen ITF-Rangliste möglichst weit nach vorne spielt, hat dann wiederum Chancen, bei den größeren Turnieren an den Start zu gehen. Dort, wo es die richtigen Weltranglistenpunkte gibt. „Es ist sehr schwierig, sich weiter hoch zu arbeiten“, sagt Kraus über die neue Regelung. Doch genau das ist das Entscheidende. „Wenn man nur bei den 15 000-Dollar-Turnieren spielt, kann man nicht davon leben.“

Bei ihrem ersten Turnierstart im Jahr 2019 machte Kraus schon mal einen Schritt in die richtige Richtung. Sie schaffte es beim 15 000-Dollar-Turnier in Stuttgart bis ins Halbfinale. Dort scheiterte sie an der späteren Siegerin Laura Ioana Andrei klar in zwei Sätzen. „Sie hat gar keine Fehler gemacht und ich musste um jeden Punkt hart kämpfen“, erzählt die 16-Jährige. Außerdem habe sie sich nach den harten Matches in den Runden zuvor müde gefühlt. „Aber es war trotzdem ein gutes Turnier. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so weit komme“, sagte Kraus, die von ihrem Trainer Babak Momeni und ihrer Mutter begleitet worden war.

Der Halbfinaleinzug werde ihr rund 30 Punkte für die ITF-Rangliste bescheren, vermutet die TSC-Spielerin. Von ihren Turnierstarts im Jahr 2018 hat sie bereits 150 Punkte auf dem Konto. Ihre normale Weltranglisten-Position hat Kraus hingegen verloren. Weil sie im Vorjahr all ihre Punkte nur bei 15 000er-Events gesammelt hatte, verfielen die Punkte fürs Ranking. Erst wenn Kraus bei 25 000-Dollar-Turnieren punktet, schafft sie den Sprung zurück in die WTA-Weltrangliste.

Bei welchen Turnieren sie als nächstes an den Start geht, weiß die Österreicherin noch nicht. „Ich will schon versuchen, auch in die 25 000er reinzukommen.“ Doch zunächst wird Kraus für das österreichische Fed-Cup-Team zum Schläger greifen. „Darauf freue ich mich schon sehr“, sagt sie.

Was ebenfalls fest steht, ist das Datum von Kraus’ Abiturprüfungen. Ab Mai ist die Gymnasiastin gefordert, ab Februar will sie mit dem Lernen beginnen. „In dieser Zeit kann ich nicht so viele Turniere spielen. Aber nach dem Abitur bin ich frei“, grinst die 16-Jährige. Ihre Freiheiten wird sie auch während der Medenrunde behalten. Wie berichtet, startet der TSC mit seiner Damenmannschaft nicht mehr in der Zweiten, sondern in der Oberliga. „Das war die richtige Entscheidung, auch wenn es natürlich sehr schade ist“, sagt Kraus. „Aber ich kann mich dann mehr auf Turniere konzentrieren.“ Um vielleicht bald die Rückkehr in die richtige Tennis-Weltrangliste zu schaffen.

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